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Brutus - 48 Liter Hubraum 12 Zylinder  (c) Jürgen Körting
Die Hubraum-Giganten kommen 


Am ersten Augustwochenende ist es wieder soweit: Die Classic Days Schloss Dyck entfalten ein Kaleidoskop seltener historischer Fahrzeuge und blicken zurück in den „Lifestyle und Drivestyle“ vergangener Tage.  Zum ersten Mal dabei: Die urtümlichen Rennwagen der Marke American La France.

American LaFrance, kurz ALF, da müssen selbst Kenner nachdenken. Mit Bindestrich oder zusammen geschrieben? Aus Frankreich oder doch Amerika? Rennwagen oder Nutzfahrzeug?  

Tatsächlich liegen diejenigen, die an mächtige amerikanische Feuerwehrautos der Dreißiger bis Sechziger denken, durchaus richtig. Die berühmten Feuerwehrwagen, oft meterlang mit separatem Steuermann am Heck, kamen zuerst aus Elmira, New York  - dort wurden von 1903 bis 1907 sogar dampfbetriebene Feuerwehrwagen gebaut und bis 2014 aus der Fahrzeugfertigung in Summerville South Carolina.

Ganz am Anfang der Firmengeschichte stand 1873 inmitten der amerikanischen technischen Revolution die Gründung einer Fabrikation für handbetriebene Pumpen und Dampfpumpen durch den Konstrukteur Truckson LaFrance – zur Jahrhundertwende schloss sich die Firma zusammen mit der American Fire Engine Company und die American LaFrance Engine Co. entstand.



Es gab einige wenige Versuche, neben Feuerspritzen und Leiterwagen auch im Personenwagengeschäft Fuß zu fassen. Genaugenommen in den Jahren 1903 bis 1914. Die Anzahl der Fahrzeuge ließ sich an einer Hand abzählen. 
Weit häufiger wurden dann in den Zwanzigern die stabilen, starken und zuverlässigen Chassis von Privatiers zu Rennwagen, sogenannten Speedstern umgebaut. Mit gekürzten Fahrzeugrahmen und den starken Motoren der Feuerwehrwagen versuchten die automobilen Pioniere, Rennen und Rekorde zu gewinnen.  Bis heute werden American LaFrance Feuerwehr-Fahrzeuge zu sportlichen Zweisitzern umgebaut – tragen dabei die 9,4 Liter 4-Zylinder oder die noch größeren 6-Zylinder-Motoren mit 14,5 Liter Hubraum.  

Zu den Classic Days 2018 am ersten Augustwochenende erwarten die Veranstalter bis zu zehn dieser Hubraum-Giganten aus der Pre-War Ära, den Anfängen des Automobilbaus. Die Besitzer kommen aus der Schweiz, Österreich, Benelux und auch Deutschland.   Es brüllen die Motoren, die Erde bebt, wenn diese Dinosaurier des Maschinenbaus von den Helden am Volant um den 2,8km langen Rundkurs gescheucht werden. Was die Classic Days so einmalig macht: Die American La France werden in Aktion gezeigt – ihre Geschichte erzählt: Automobile Historie in Bewegung, Erlebnis mit allen Sinnen und einfach unverbesserlich.  

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